Samstag, 24. März 2012

Sir Thomas Wyatt

Sir Thomas Wyatt

1503-1542

Der adlige Dichter wurde im Jahre 1503  als Sohn von Henry und Anne Wyatt geboren und war ein glühender Verehrer Anne Boleyns. 

Über seine Kindheit oder Bildung ist wenig bekannt. Im Jahr 1520 ehelichte der Siebzehnjährige Elizabeth Brooke, Tochter von Lord Cobham. Im Jahr darauf schenkte Elizabeth ihren gemeinsamen Sohn Thomas Wyatt, der Jüngere, das Leben.

Thomas war ein beliebter Höfling und begleitete sogar König Henry VIII. auf  mehren Auslandsreisen.

Um 1525 lebte Thomas bereits von seiner Frau getrennt und entwickelte bald Interesse an Anne.  Auch als Anne bereits mit Henry eine "Beziehung" hatte, begleitete er beide 1532 nach Calais und wohnte auch der Krönung Annes bei.

1535 wurde Thomas zum Ritter geschlagen, allerdings im Zuge der Ermittlungen gegen Anne 1536 in den Tower gesperrt, da ihn eine Liebschaft mit Anne angedichtet wurde. Während seiner Haft konnte er sogar ihre Hinrichtung sehen.

Thomas wurde noch im selben Jahr aus dem Tower entlassen, musste aber im November den Tod seines Vaters erleben.

Nach seinem Tower-Aufenthalt ging er als englischer Botschafter an den Hof Kaiser Karls V. Im Juni 1539 kehrte er nach England zurück, wurde aber noch im gleichen Jahr zurück an Karls Hof geschickt. Im Mai 1540 kam er wieder nach England.

1541 wurde Thomas von Edmund Binner, Bischof von London, aufgrund des Vorwurfes des Verrats geladen. Ihm wurde unterstellt, er hätte als Botschafter ungebührlich über den König gesprochen und Umgang mit dem päpstlichen Legaten Kardinal Pole gehabt. Er soll sogar Henrys Autorität als Oberhaupt der englischen Kirche infrage gestellt haben. Wieder folgte ein Aufenthalt im Tower.

1542 wurde er begnadigt, erkrankte jedoch als Karl V. England besuchte. Am 11. Oktober des selben Jahres starb er.


Nur wenige seiner dichterischen Werke wurden zu seinen Lebzeiten veröffentlicht; er war einer der ersten englischen Sonettdichter.

Der schon verheiratete Dichter und Anne hatten vermutlich nur ein höfisches Techtelmechtel. Er verfasste folgendes Sonett für Anne:

Wer da zu jagen wünscht, ich weiß ein Wild,
Nicht mir bestimmt, Ach, ich vermag´s nicht mehr:
Ermüdet von vergeblicher Beschwer…
Wer da zu jagen wünscht…
Wie ich gar leicht verschwendet er die Zeit,
Graviert in Diamant und aufgereiht
Um ihren hübschen Hals man lesen kann:
,Noli me tangere, Caesar bin ich geweiht,
Die zahm erscheint, doch wild die Fesseln scheut.´
(aus „Englands Königinnen“ von Marita A. Panzer)

In diesem Sonett bezieht sich auf Henrys Interesse zu Anne.

 
~~~~~~~~~♠~~~~~~~~~

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentar schreiben!