Annes Wesen
Die Beschreibungen von Annes Wesen sind schwierig auszuwerten, da viele dieser Beschreibungen von ihr nicht gerade wohlgesonnen Menschen stammen.Relativ neutralen Zeitzeugen skizzieren Anne als temperamentvoll und geistreich. Ihr Humor soll derbe gewesen sein, ihre sarkastischen Äußerungen wurden vermutlich oft missverstanden.
Zweifelsohne war sie intelligente Frau, die sich auch über ihrer "Ausbildung" zur Dame bildete. Anhand von erhaltenen Büchern aus ihren Besitz lässt sich ihr Interesse für religiöse Themen belegen. Diese Bücher enthalten sogar Notizen von Anne, die darauf hindeuten, dass sie diese Schriften nicht nur zur Zierde besaß. Ebenso zeugen diese Werke von Annes protestantischer Tendenz, neben ihrer Mäzenintätigkeit nicht nur bei englischen Reformatoren
Die Berichte, die Anne als unbelehrbar, jähzornig und garstig portraitieren stammen aus feindlicher Quelle. Es lässt sich zwar an anderen Zeugen belegen, dass Anne durchaus ihren eigenen Kopf hatte und auch mit oder im Beisein von Henry öffentlich diskutierte, aber diese zeigen auch, dass es zum einen nicht so ein Ausmaß annahm, wie von Gegnern beschrieben, und das Henry dahingehend keine Anzeichen seines Unwillen zeigte und so fern doch, dass Anne diese Situation bei Leibe ausreizte.
Man muss bedenken, dass wenn Anne so gegen den Strom geschwommen wäre, wie es immer proklamiert wird, niemals überhaupt so weit gekommen wäre. Jemand, der gegen alle Normen verstoßen hätte, wäre sicherlich nicht so erfolgreich am königlichen Hof. Aber ungeachtet dessen, sollte einen die Tatsache über die Zeiträume der Berichterstattung zu ihr klar werden. Die meisten Berichte zu ihr finden sich während der Annullierungsphase und während ihrer Tage im Gefängnis. Wäre sie so auffallend und ungestüm gewesen, wie oft behauptet, warum finden sich solche Berichte nur in diesen Zeiträumen? Und die wenigen Berichte, die sich nicht innerhalb dieser Zeit geschrieben wurden, beinhalten in nur kurze, aber in der Regel eher positive Vermerke.
Der Mythos von Anne als jähzornige und egoistische Person, die ihre Grenzen nicht kennt, lässt sich bei genauer Prüfung der derzeit bekannten Quellen nicht halten!
Die Berichte, die Anne als unbelehrbar, jähzornig und garstig portraitieren stammen aus feindlicher Quelle. Es lässt sich zwar an anderen Zeugen belegen, dass Anne durchaus ihren eigenen Kopf hatte und auch mit oder im Beisein von Henry öffentlich diskutierte, aber diese zeigen auch, dass es zum einen nicht so ein Ausmaß annahm, wie von Gegnern beschrieben, und das Henry dahingehend keine Anzeichen seines Unwillen zeigte und so fern doch, dass Anne diese Situation bei Leibe ausreizte.
Man muss bedenken, dass wenn Anne so gegen den Strom geschwommen wäre, wie es immer proklamiert wird, niemals überhaupt so weit gekommen wäre. Jemand, der gegen alle Normen verstoßen hätte, wäre sicherlich nicht so erfolgreich am königlichen Hof. Aber ungeachtet dessen, sollte einen die Tatsache über die Zeiträume der Berichterstattung zu ihr klar werden. Die meisten Berichte zu ihr finden sich während der Annullierungsphase und während ihrer Tage im Gefängnis. Wäre sie so auffallend und ungestüm gewesen, wie oft behauptet, warum finden sich solche Berichte nur in diesen Zeiträumen? Und die wenigen Berichte, die sich nicht innerhalb dieser Zeit geschrieben wurden, beinhalten in nur kurze, aber in der Regel eher positive Vermerke.
Der Mythos von Anne als jähzornige und egoistische Person, die ihre Grenzen nicht kennt, lässt sich bei genauer Prüfung der derzeit bekannten Quellen nicht halten!
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Annes Talente
Von ihren Vater erhielt sie ihr Talent für Sprachen. Dank seiner Tätigkeiten am Hof zu Brüssel(1512-1513) und später am französischen Königshof(1519-1520) genoss Anne eine gute höfische Erziehung und Ausbildung. Am Brüsseler Hof blieb Anne als Ehrenfräulein der Erzherzogin Margarete und wurde der Zeit Mademoiselle Boullan genannt. 1514 verkehrte Anne in Frankreich vermutlich eine Weile mit den königliche Kindern und genoss mit ihnen eine hervorragende Erziehung, die sie dann als französische Hofdame weiterhin erhielt. Hier erlernte Anne die komplizierte Etikette und höfisches Benehmen.
Anne beherrschte neben der Flöte auch andere Instrumente, sie tanzte gut und hatte ein Händchen für Handarbeiten. Anne soll eine hübsche Singstimme gehabt haben. Sie las gerne religiöse Literatur und war von der flämisch-französischen Musik angetan. Ihr Leben lang kleidete sie sich nach französischer Mode.
Annes Aussehen
Anne war keine klassische Renaissance-Schönheit. Sie hatte einen olivfarbenen Teint und dunkle, funkelnde sowie mandelförmige Augen. Ihre Augenbrauen waren wohl geformt und ihr Haar war ebenfalls dunkel.
Ihr Busen war zwar nicht üppige, denn sie war generell von einer schlanken Statur mit Mittlerer Größe. Es wird beschrieben, dass ihr Mund wohl etwas zu breit war.
Ihr Hals soll lang und elegant gewesen sein. Ein "Erdbeermuttermal", also ein rotes Muttermal, an ihm versteckte sie oft mit Ketten oder Halsbändern.
Es gibt zahlreiche Spekulationen, ob Anne einen sechsten Finger an einer ihrer Hände hatte, vermutlich war es jedoch nur ein zusätzlicher Nagel am kleinen Finger ihrer linken Hand.
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