Henry begann schon 1527 ohne Wolseys Rat und Wissen zu handeln. Zudem beeinflusste Anne ihn weiter. Sie mochte den Kardinal nicht, da dieser in Falle einer Eheannullierung eine Ehe zwischen Henry und einer französischen Prinzessin favorisierte. Zudem hatte Wolsey zahlreiche andere Gegner, unteranderem den Herzog von Suffolk und Annes Onkel, der Herzog von Norfolk.
Als der Annullierungsprozess nicht voran kam und nach Rom verschoben wurde, war Henry empfänglich für Kritik an seinen einstigen Vertrauten.
Am 9.Oktober 1529 wurde eine Anklage gegen Wolsey von Henryss Kronanwalt erhoben. Darin wurde Wolsey beschuldigt, gegen das Premunire-Gesetz verstoßen zu haben. Demnach wurde er beschuldigt als päpstlicher Legat Henrys Macht in England zu untergraben. Diese Anklage speiste sich aus Jahrhundertalten Statuten, die bis dato nicht dafür verwendet wurden um einen päpstlichen Legat anzuklagen, der die Macht mit Zustimmung des Königs ausübte.
Wolsey bekannte schuldig und ihn erwarteten eine lebenslängliche Gefängnisstrafe und eine Besitzenteignung zugunsten des Henrys. Wolsey kam allerdings nicht ins Gefängnis, Henry milderte die Strafe ab. Wolsey erhielt sogar als Zeichen königlichen Schutzes am 18.November 1529 ein Ring von Henry.
Wolseys Gegner waren damit aber nicht zu frieden. Am 1. Dezember 1529 verfassten Suffolk, Norfolk und andere Mitglieder des Oberhauses sowie der neue Lordkanzler Thomas More eine Petition, die Henry dazu aufforderte Wolsey für insgesamt 44 Vergehen zu belangen. Diese Vergehen waren politische und persönliche Vergehen, aber auch irreale Vorwürfe wie zum Beispiel, dass Wolsey Henry extra angehaucht hätte um ihn mit Syphilis zu identifizieren.
Im November, genauer der 4. November 1530, wurde der schwerkranke Wolsey wegen Hochverrats drei Tage vor seiner geplanten Inthronisierung verhaften und nach London gebracht. Dort wartete der Tower und die Hinrichtung auf ihn, doch Wolsey kam nie dort an: Er starb am 29.November 1530 auf dem Weg dorthin.
Anne Boleyn dürfte allerdings nur indirekt an Wolseys Sturz beteiligt gewesen sein, bzw. ihrer Sache genügte die Entmachtung des Kardinals und nicht dessen Tod.
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